playground:fragekiii1

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Prüfumfang:

Es ist zu prüfen, ob die unter Punkt 4 des Kalibrierberichtes („Probenahmestelle für Vergleichsmessungen“) gemachten Angaben zur Messstrecke folgende Vorgaben erfüllen:

Grundvoraussetzung:
- Einlaufstrecke ≥ 5 dh und Auslaufstrecke ≥ 2 dh?

Strömungsbedingungen:
- Winkel zwischen dem Gasstrom und der Mittelachse des Abgaskanals < 15°?
- keine lokale negative Strömung?
- Mindestgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom verwendeten Messverfahren zur Bestimmung des Volumenstroms vorhanden (für Staudrucksonden ein Differenzdruck größer 5 Pa)?
- Verhältnis der höchsten zur niedrigsten örtlichen Gasgeschwindigkeit im Messquerschnitt < 3:1?

Die DIN EN 14181 fordert außerdem, dass die Messbühne für den Zugang zur AMS ohne weiteres die Durchführung der Vergleichsmessungen mit einem SRM erlauben muss. Um vergleichbare Messungen zwischen der AMS und dem SRM zu erhalten, sind die Messöffnungen für das SRM so nah wie möglich bei der AMS einzurichten, wobei die Messöffnungen keinesfalls mehr als drei hydraulische Durchmesser unterhalb oder oberhalb des Einbauortes der AMS liegen dürfen.

Bezüglich der Anzahl der Messpunkte sollte für gasförmige Komponenten eine gültige Homogenitätsprüfung vorliegen. Andersfalls und für partikelförmige Komponenten hat die Messung als Netzmessung gemäß den folgenden Vorgaben zu erfolgen.

Für runde Abgaskanäle:

Fläche Messquerschnitt in m2 Mindestanzahl von Messachsen Mindestanzahl von Messpunkten je Ebene
<0,1 2 1
0,1 bis 1,0 2 4
1,1 bis 2,0 2 8
> 2,0 2 ≥ 12 und 4 je m2

Für rechteckige Abgaskanäle:

Fläche Messquerschnitt in m2 Mindestanzahl von Messachsen Mindestanzahl von Messpunkten je Ebene
<0,1 - 1
0,1 bis 1,0 2 4
1,1 bis 2,0 3 9
> 2,0 ≥ 3 ≥ 12 und 4 je m2


Handlungsempfehlung:

Fall Grundvoraussetzung Strömungsbedingungen Maßnahme
1 eingehalten eingehalten keine
2 eingehalten eine oder mehrere nicht eingehalten Angabe im Messbericht mit Begründung der Position des Messquerschnitts + bauliche Maßnahmen erforderlich
3 nicht eingehalten eingehalten Netzmessung bzw. Messnetzverdichtung
4 nicht eingehalten nicht eingehalten bauliche Maßnahmen erforderlich

Sollte die Repräsentativität der Probenahme weder durch Vorliegen einer gültigen Homogenitätsprüfung noch durch Durchführung einer Netzmessung mit ausreichender Messpunktanzahl gewährleistet sein, ist die Messung zu wiederholen.


Hintergrund:

In der DIN EN 15259 ist unter 6.2.1 angegeben, dass die Messstrecke, also der Bereich einer geführten Quelle, welcher den Messquerschnitt sowie Ein- und Auslaufstrecke umfasst, die Probenahme und die Durchführung der Messungen in geeigneten Messquerschnitten gestatten muss. Für umfangreiche Emissionsmessprogramme können mehrere Messstrecken und/oder mehrere Messquerschnitte innerhalb jeder Messstrecke benötigt werden. Die Anforderungen gelten für jede Messstrecke und jeden Messquerschnitt.

Bei der Planung und Auswahl einer Messstrecke sind unter Beachtung der Messaufgabe die folgenden Gesichtspunkte zu berücksichtigen:

a) die Messstrecke ist so zu positionieren, dass im Messquerschnitt repräsentative Messungen des Volumenstroms und der Massenkonzentration der Luftverunreinigungen möglich sind

b) der Messquerschnitt ist in einen Bereich des Abgaskanals (Kamin usw.) zu legen, in dem homogene Strömungsverhältnisse und Konzentrationen erwartet werden können.
Diese Anforderung ist im Allgemeinen erfüllt, wenn sich der Messquerschnitt
- so weit wie möglich hinter oder vor Einbauten, die eine Änderung der Strömungsrichtung verursachen können
- in einem geraden Kanalabschnitt mit einer Einlaufstrecke von mindestens fünf hydraulischen Durchmessern vor und einer Auslaufstrecke von zwei hydraulischen Durchmessern nach dem Messquerschnitt erfüllt und
- in einem Kanalabschnitt mit konstanter Form und konstanter Querschnittsfläche befindet.

c) Messungen an allen nach 8.2 und Anhang D festgelegten Messpunkten müssen belegen, dass die Abgasströmung im Messquerschnitt die folgenden Anforderungen erfüllt:
1) der Winkel zwischen dem Gasstrom und der Mittelachse des Abgaskanals muss kleiner 15° sein
2) es darf keine lokale negative Strömung auftreten
3) es muss eine Mindestgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom verwendeten Messverfahren zur Bestimmung des Volumenstroms vorhanden sein (für Staudrucksonden ein Differenzdruck größer 5 Pa)
4) das Verhältnis der höchsten zur niedrigsten örtlichen Gasgeschwindigkeit im Messquerschnitt muss kleiner 3:1 sein

d) die Einrichtung von Messstrecken in vertikalen Kanälen ist derjenigen in horizontalen Kanälen vorzuziehen, da in horizontalen Kanälen Sedimentation auftreten kann, was zu Fehlern bei der Messung führen kann (z. B. bei Schwermetallen, PCDD/PCDF)

e) die Messstrecke ist dort zu positionieren, wo die Errichtung von geeigneten Messbühnen möglich und die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur gewährleistet ist

f) die Messstrecke ist eindeutig festzulegen und zu kennzeichnen, damit eine eindeutige Identifizierung der Emissionsquelle für behördliche oder andere Zwecke möglich ist.

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