Der Sachverständige muss in der Lage sein, alle Untersuchungen von Gewässergefährdungen
und -schäden im Zusammenhang mit Altlasten und flächenhaften Bodenbelastungen zu planen,
die Ergebnisse zu beurteilen und die Vergabe und Ausführung der gewerblichen Leistungen
fachlich zu begleiten. Hierzu gehören insbesondere folgende Kenntnisse:
- Boden- und Gesteinsarten, Stratigraphie und Tektonik, regionale Geologie, hydraulische
Leitfähigkeit von Gesteinen und Gesteinsverbänden
- hydrologische und hydrogeologische Zusammenhänge
- gewässerrelevante Stoffe, einschließlich deren Herkunft und Eintragspfaden in den Boden
- physikalische und chemische Stoffeigenschaften und Stoffwirkungen, hydrogeochemische
und mikrobiologische Vorgänge im Boden und im Gewässer, Schadstoffmobilität
- stoffliche Ausbreitungsvorgänge und Rückhaltevermögen in der gesättigten und
ungesättigten Zone
- Sanierungsverfahren für Boden und Grundwasser, einschließlich Mobilitätsverminderung
- Ortsbegehungen und Geländeaufnahmen
- Bodenkundliche Ansprache von Böden, insbesondere anthropogen veränderter Böden
- Planung und Koordinierung von Maßnahmen zur Erfassung und Erkundung der geologischen
und hydrogeologischen Randbedingungen; Hintergrundgehalte und -konzentrationen
- Probenentnahme, -behandlung und -analytik von Böden, Bodenmaterialien und sonstigen
Materialien, Oberflächen-, Sicker- und Grundwasser, Bodenluft und Deponiegas
einschließlich analytischer Schnellverfahren und Vor-Ort-Bestimmungen
- Ausarbeitung von Untersuchungsprogrammen, Kostenschätzung, Qualitätssicherung
- Ausschreibung und Begleitung von Untersuchungen, z.B. Sondier- und Bohrarbeiten,
Bau von Grundwassermessstellen, Pumpversuche, Probennahme und -behandlung,
Analytikleistungen
- Einsatz von Modellen zur Simulation der Freisetzung und Ausbreitung von Schadstoffen
und deren Einwirkung auf Gewässer
- spezielle fachliche Regelwerke und Arbeitshilfen
- fachliche Beurteilung der Ergebnisse, insbesondere
• Aussagefähigkeit von Untersuchungsergebnissen, Übertragbarkeit von
Laboruntersuchungen
• Feststellung altlastbedingter Verunreinigungen und aktueller Schadensfälle
• Verfahren und Methoden zur weiteren Sachverhaltsermittlung und -beurteilung
bei Prüfwertüberschreitung
• Prognose der Schadstoffausbreitung im Boden, in das Grundwasser und in
oberirdische Gewässer
• Art, Umfang und Prognose der Ausbreitung von Grundwasserverunreinigungen
• abschließende Darstellung des Sachverhalts und Empfehlung weiterer Maßnahmen
unter Berücksichtigung der einschlägigen Rechtsvorschriften.