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Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden-Pflanze / Vorsorge zur Begrenzung von Stoffeinträgen in den Boden und beim Auf- und Einbringen von Materialien
Boden-Pflanze
Der Sachverständige muss in der Lage sein, alle Untersuchungen und Beurteilungen von 
Kulturböden und Pflanzen im Zusammenhang mit der Gefährdungsabschätzung von 
schädlichen Bodenveränderungen und Altlasten sowie der Begrenzung von Stoffeinträgen, 
insbesondere beim Auf- und Einbringen von Materialien auf und in Böden durchzuführen 
und die Vergabe und Ausführung der gewerblichen Leistungen fachlich zu begleiten. 
Hierzu gehören insbesondere folgende Kenntnisse:
 
- Vorkommen, stoff- und bodenspezifisches Verhalten von Schadstoffen in (Kultur-)Böden: 
   • Hintergrundgehalte von Schadstoffen in Abhängigkeit von Nutzung und 
   • Siedlungsstruktur, bei anorganischen Stoffen zusätzlich differenziert nach Substrat 
      und Ausgangsgestein. 
   • Puffer, Rückhalte- und Freisetzungspotential von Böden bzgl. Schadstoffe. 
   • Sorption/Desorption/Mobilität von Schadstoffen in Böden und Einflussfaktoren. 
   • Zusammenhänge zwischen Gesamtgehalten/mobilisierbaren/mobilen Schadstofffraktionen 
      in Abhängigkeit von Stoffbestand und Eigenschaften der Böden. 
   • Bioverfügbarkeit von Schadstoffen in Böden und Einflussfaktoren (u. a. ”räumliche 
      Verfügbarkeit”, biochemische und mikrobiologische Besonderheiten in der Rhizosphäre). 
   • Abbau/Metabolisierung organischer Schadstoffe in Böden.
 
- Schadstoffübergang Boden - Pflanze 
   • Bedeutung verschiedener Kontaminationspfade (Schadstoff-, Pflanzenart-, 
      Pflanzenorgan-, Standort- und Bewirtschaftungs-Einfluss).
   • Art-, Sorten- und Organspezifität der Schadstoffakkumulation in Pflanzen 
      (”Transferfaktoren”). 
   • Phytotoxische Wirkungen (Schadsymptome). 
   • Überlagerung durch den Kontaminationspfad Atmosphäre - Pflanze. 
 
- Durchführung von Geländebegehungen und -aufnahme unter schadstoffspezifischen 
   Fragestellungen, insbesondere auch 
   • Erkennen von signifikanten biologischen Auffälligkeiten (pflanzensoziologische 
      Besonderheiten/Veränderungen, Symptome toxischer Schadstoffkonzentrationen 
      bei Pflanzen etc.). 
   • Deutung der Geländemorphologie und -befund im Hinblick auf anthropogene Einflüsse 
      (Stoffeinträge, Ablagerungen, Auffüllungen, Bodenumlagerungen etc.). 
 
- Technik der Bodenkartierung auf anthropogen überprägten Flächen (z. B. Kartierhilfsmittel, 
   Leitprofile, Kartierschlüssel) in Anlehnung an die Methoden der Stadtbodenkartierung. 
 
- Planung, Ausschreibung, Vergabe und Begleitung von gewerblichen Arbeiten, 
   z. B. Sondier- und Bohrarbeiten, geophysikalische Untersuchungsverfahren, 
   Probennahme und -behandlung, Analytikleistungen, Arbeitssicherheit 
   Bodenkundliche Ansprache im Gelände, insbesondere anthropogen veränderter 
   Böden (Horizontierung, Bodenart, Gefügeform/-besonderheiten, Lagerungsdichte, 
   Humusgehalt, Fremdmaterial etc.). 
 
- Gewinnung repräsentativer Boden- und Pflanzenproben unter Berücksichtigung statistischer 
   Erfordernisse (Probennahmestrategie, Messnetzaufbau, Probennahmeverfahren, 
   Probennahmegeräte etc.). 
 
- Fachliche Beurteilung erzielter Ergebnisse im Hinblick auf den Pfad Boden – Pflanze 
   (-Tier) unter Berücksichtigung lebensmittel-/futtermittelrechtlicher 
   Vorgaben bzw. toxikologischer Aspekte. 
 
- Maßnahmen zur Reduzierung bzw. Unterbindung des Schadstofftransfers 
   Boden/Pflanze und deren Effizienz:
   • Schutz und Beschränkungsmaßnahmen (pH-Regulierung, Pflanzenauswahl, 
      Bewirtschaftungsverfahren, Nutzungsänderung/-beschränkung). 
   • Sicherungsmaßnahmen (Immobilisierungsverfahren, Überdeckung). 
   • Maßnahmen zur Dekontamination. 
 
- Spezielle fachliche Regelwerke und Arbeitshilfen.